Zufrieden sein, nur nicht die Geduld verlieren

Menschen sind sehr strebsame Geschöpfe, sie wollen etwas erreichen, Ziele verwirklichen. Leider sind wir oft viel zu wenig geduldig bei unseren Vorhaben. Ich spüre diese absolute Ungeduld und eine recht energieraubende Unzufriedenheit im Moment ganz besonders. Es geht einfach nichts weiter. Ich verliere in der Woche so 500 Gramm und keinen ganzen Kilo. Ich hab das eine Ziel die kompletten Kekse herunter zu bekommen noch nicht ganz geschafft. Gott bin ich grantig deshalb. Dabei hab ich noch vor etwas mehr als einer Woche geschrieben, dass es sicher noch bis Mitte Februar dauern wird, bis ich das wirklich fixieren kann.

In meiner Freude, dass ich schon weiß wohin die nächste Veränderung hin gehen soll überfordere ich mich momentan völlig.

Ich möchte ja dann als nächstes Ziel wieder ganz bequem in meine zwei schönen schwarzen Stoffhosen passen. Ohne das Herumgezerre am Reißverschluss und ohne Angst haben zu müssen, dass die Knöpfe abreisen. Und das ist noch Zukunftsmusik und das sehe ich gerade so absolut nicht ein.

Wenn man sich in so eine Rage denkt, dann ist man ganz nahe alles hin zu werfen, weil das kleine Teuferl im Ohr, dass mich entwerten will, immer wieder flüstert, das geht ohnehin nicht und du schaffst das nicht.

Man steht so vor dem Spiegel und schaut sich hinein und denkt es hat sich nichts verändert. Das stimmt gar nicht, aber die Schritte, seinen Lebensstil langfristig und nachhaltig zu verändern, die sind eben nicht größer.

Dabei bin doch recht zufrieden. Die dunkle Jean passt jetzt, auch wenn ich sie gerade frisch aus dem Trockner nehme. Das war Ende Dezember noch recht mühselig, den Zipp über den Bauch zu bekommen. Ich hab am Sonntag ein Kleid angezogen und es sah auch schon recht passabel aus. Am Kinn bemerkt man, dass die unendlichen Wassereinlagerungen weniger werden, mein Gesicht schaut viel frischer aus. Ich bin entscheiden leistungsfähiger durch das Training. So war es gestern gar nicht schlimm die Gießkannen zu den großen Töpfen im Winterquartier zu schleppen. Da war Ende Dezember jeder Schritt noch recht mühselig. Ich kann in einem Zug bis ans Ende der Ortschaft gehen, ohne dass ich immer wieder keuchend stehen bleiben muss. Wie schnell es geht, dass man wieder so richtig Luft bekommt, das ist auch toll. Die erste Ausfahrt mid dem Fahrrad vergangene Woche war auch so toll. Das Tempo hat gepasst, keine Krämpfe in den Waden und was ich wieder alles sehen konnte dabei. Man bekommt ja bei Outdooraktivitäten nicht nur für den Körper etwas, sondern auch für den Geist und die Seele. Erste Frühlingsboten, blauer Himmel und Sonne was will man mehr.

Na also, ich kann mit den 4,6 Kilo doch zufrieden sein. Ich hab schon schön was geschafft. In diesem Sinn motiviert euch und nicht die Flinte ins Korn werfen, egal was ihr gerade verändern wollt. Es geht doch!