Advent - die Zeit der großen Erwartung

Der Advent ist eine besondere Zeit. Wir warten auf die Ankunft des neugeborenen Herren.

In der Kindheit ist es eine lange Zeit des Wartens. Alles ist so geheimnisvoll. Die Erwachsenen sind in dieser Zeit so seltsam. Kästen sind auf einmal versperrt. Und sie reden nicht immer laut. Meine Eltern dachten auch bestimmt, dass ich diese Geheimnistuerei nicht bemerke.

Man wird immer aufgefordert brav zu sein, sonst werde das Christkind nichts bringen. So zerbricht man sich den Kopf darüber, welches "Vergehen" einen um die Geschenke bringen könnte. Ich hatte Glück, ich war brav genug, Der Gabentisch in unserem Haus war immer reich gedeckt.



Ein grüner Kranz gehört zum Advent


Am ersten Adventsonntag wurde unser Kranz in der Kirche geweiht. Ich war so stolz, als ich zum ersten Mal alleine nach vorne tragen und zu den anderen stellen durfte. Ich erinnere mich noch gut als die Kränze noch nur aus Kerzen und Bändern bestanden. Ich finde ihr Zweck war damals so klar, sie sollten mit jeder Kerze die Nacht erhellen und den Menschen Hoffnung schenken.

Doch mir der Zeit kam immer mehr Kitsch auf die Kränze. Einmal waren längliche Gestecke in Bäckersimperln modern, dann wieder Körbe oder Holzscheiben, da waren sie wenigstens wieder rund. In der Oberstufe haben wir gelernt Kränze zu flechten und zu stecken. Ich bin für dieses Wissen sehr dankbar, seit dieser Zeit hab ich unseren Kranz selbst gemacht. Ich liebe die liturgischen Farben der Kerzen, drei violette und eine in rosa. Die rosarote wird am dritten Adventsonntag entzündet, Gaudete, freuet euch der Herr ist nah. Der Kranz hat so seine eigen Sprache.



Auch meine Türe ist grün bekränzt. Hoffnung auf den Frühling und die Freude der Menschen, die das große Fest mit uns teilen. Dieser Kranz heißt sie willkommen. Und eine wunderschöne rote Schleife.