Ein wunderschönes Blütenmeer
Draußen im Garten habe ich zwei kleine Wildblumenflächen schon im Frühling angelegt. Es gibt ja so viele Samenmischungen zu kaufen. Und man tut etwas für die Biodiversität. Denkt man zu mindestens. Ich wollte eigentlich eine größere Fläche mit diesen Samen gestalten. Habe mich dann aus gutem Grund auf zwei Baumscheiben beschränkt. Um diese Blumenwiesenflächen anzulegen, muss man den vorherigen Bewuchs roden. Der bestand aus Gras und einigen Brennnesseln. Ich rücke aus mit Schaufel und Hacke. Zuerst aber ich die Kolonie von schönen großen Ameisen gestört, die waren nahe am alten Baumstumpf. Im Boden gab es eine Unmenge an Laubkäfern, und anderen Insekten, die voller Entsetzen das Weite suchten, als ich das Gras ausgerupft und den Boden gelockert habe. In den Brennnesseln war ein kleiner Hohlraum und darin lebte eine herrliche Smaragdeidechse. Ich habe die Süße umgesiedelt in eine Ecke in der ich Laub, Holzabfälle und Grasschnitt zu einem Haufen aufgeschichtet habe. Als Rückzugsort für die Igel und andere Tiere. Hoffentlich hat das für sie auch gepasst und sie ist nicht vollkommen abgewandert. Nach dieser Begegnung mit der bunten Amphibie war dann für mich Schluss. Ich glaube mit dem Gedanken die Natur mit den frisch gesäten Wiesenblumen zu unterstützen, habe ich einiges mehr ruiniert, als ich Gutes getan habe. Ich stehe vor dem kleinen Blumenbeet, freue mich über die verschiedenen Bienen und Hummeln, die sich darauf tummeln. Es ist wunderschön sag ich euch. Ich habe eine Erkenntnis gewonnen: Wir machen diese Blumenwiesen zum Großteil für uns, weil wir unser Gewissen beruhigen wollen, das schön finden. Lieber Mensch, und da meine ich auch mich, was dir gefällt und gerade modern ist, das ist nicht immer gut. Ich entschuldige mich noch einmal bei der großen Zahl an kleinen Lebewesen, die ich da im Frühling gestört habe. Kommt nie mehr vor, ich lass euch in Zukunft in Ruhe. Das tue ich viel mehr für die Biodiversität. Die Natur braucht meine Unterstützung nicht wirklich.