4. Dezember

Es hat geschneit meine Lieben, nicht nur ein bisschen und alles ist leicht angezuckert, romantisch und schön. Nein es gab richtig viel #Schnee. Der war erst patzig und schwer und heute völlig durchgefroren. Alles ist vereist, man muss so aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Einige Äste sind völlig abgeknickt. Ein Stamm der Bananenstaude ist auch umgekippt. Das war schon absehbar, nach der Blüte stirbt dieser Pflanzenteil ohnehin ab. Die Dachlawine, die in erwischt hat, hat in mit sich umgerissen. Ist aber kein Schaden entstanden. Es schaut nur schlimm aus.

Ich musste gestern einige Male hinaus und den Schnee wegräumen, die Terrasse habe ich auch bis zum Abend immer wieder abgekehrt. Die bunten Steine vertragen kein Streusalz. Bliebe dort Schnee liegen, so würde bei diesen kalten Temperaturen rasch eine spiegelglatte #Eisfläche entstehen und ich könnte gar nicht aus dem Haus.

Ich muss wieder einmal meine liebe Mama zitieren. Ihrer Meinung nach gibt es zwei völlig unnötige Arbeiten. Das erste ist das Nüsse „bossen“, ich glaube ich muss allen die nicht im Osten Österreichs leben, erklären was das bedeutet. Damit ist das Abschlagen der reifen Walnüsse mit Stangen von den Ästen gemeint, die fallen ja ohnehin irgendwann einmal herunter.

Als zweite unnötige Arbeit bezeichnete sie das Schnee schaufeln, denn irgendwann zergeht er ja wieder. Das meinte sich doch eher Augenzwinkernd, wenn es zu viel wird, dann kommt man nicht mehr voran, alles vereist und es ist dann schlimmer, als wenn man ihn immer wieder brav wegschiebt oder kehrt.

Die Flocken waren so groß und es waren so viele, obwohl ich mich recht eingepackt habe, waren meine Haare total nass, die Schuhe durchweicht und meine Hände krebsrot. Die haben gekribbelt, als ich wieder im warmen Zimmer war.

Heute haben die ersten Dachlawinen begonnen sich zu lösen. Es wird noch dauern, bis sie herunterkommen. Auf den glatten Flächen der Photovoltaikanlage beginnen sie langsam abzugleiten, der strenge #Frost lässt sie Millimeterweise weiterkommen. Wenn die Temperatur wieder ins Plus dreht, dann wird es schon einige Male ordentlich scheppern und krachen.

Es ist ewig her, dass wir schon im #Dezember so viel Schnee hatten und die #Kälte unter 10 Grad minus ist um diese Zeit sehr ungewöhnlich.

Ich denke geschätzte Leser und Leserinnen ihr wisst jetzt, dass ich den Winter und den Schnee nur auf Postkarten mag. Mir ist das viel zu nass und zu kalt.

Genug mit dem Gejammer und der schlechten Stimmung. Die Salatpflanzen in den Beeten und den Töpfen freuen sich. Der Schnee wärmt und schützt sie und sie können unter ihm sogar weiterwachsen. So wie auch die Wintersaat auf den Feldern. Es ist ein herrlicher #Wasserspeicher nach der langen Trockenzeit, der langsam in das Grundwasser übergehen wird.

Die Schneckenbrut des vergangenen Herbstes wird recht dezimiert werden und auch die Reiswanzen, die sich im Boden verkrochen haben, die werden die Pflanzen im kommenden Jahr nicht heimsuchen. Sie sind mediterrane Tiere und werden den strengen Winter nicht überleben. Das ist aus Gärtnersicht sehr positiv.

Nicht zu vergessen wie viele #Wunder in den #Schneeflocken verborgen sind. Es wäre viel zu einfach zu sagen, sie sind nur gefrorene #Regentropfen. Das sind Hagel und Graupel auch. Sie haben unendlich viele Formen und Gestalten, wie kaum ein Kristall auf dieser Welt. Du wirst keine Zwei finden, die sich gleichen. Das Wasser friert in großen Höhen und ordnet sich dabei in sechseckiger Form. Jede Drehung und Wendung, die es beim Fallen macht verändert das Aussehen. Der Flug zur Erde macht es möglich, dass jede dieser sechs Ecken sich völlig gleich entwickeln. Die Symmetrie der Eiskristalle ist unbeschreiblich schön und inspirierend. Sie funkeln im #Sonnenlicht, wie die edelsten #Diamanten. Schnee fällt recht leise ich muss recht still sein um zu hören, wie er zu Boden schwebt. Du glaubst mir nicht? Versuch es doch, halte inne, es ist ein zartes Rauschen, das im Alltag oft überhört wird. Jetzt bin ich ins Schwärmen gekommen. Ist der Winter doch schön?

Jede Zeit ist hat ihre Qualität. Der Winter gehört zum Kreislauf des Lebens. Die Welt schläft unter einer dicken Decke. Unten wärmt sie und bietet den Pflanzen ihren Schutz. Wenn der Schnee in der Sonne funkelt, gibt das #Kraft und viel positive #Energie, kostenlos und ohne viel Aufwand. Wir müssen nur den Kopf heben, schauen und es wahrnehmen. Die kalte Luft ist sauber. Atme bewusst und langsam, du wirst das Leben fühlen, das uns Menschen durchströmt. Nimm dir Zeit dafür. Die Welt ist alles voller Wunder, ganz besonders im Advent. Schau genau hin, höre sie, fühle sie, spüre das Glück.