"Old man river"......... mit dem Show Boat auf dem Mississippi

Ich hatte schon einige Jahre nicht mehr die Gelegenheit ins Theater zu gehen. Jetzt gerade bemerke ich, dass es mir gefehlt hat.

Dresscode einst und jetzt

Eines vorweg, lässige Freizeitkleidung ist absolut unangebracht. Es ist nicht Alltäglich ins Theater zu gehen. Früher wählte man dafür eine große Abendgarderobe. Meistens bestand sie damals au weißer Bluse und einem langen Rock. Ich war so stolz, ich hatte einen bordeauxfarbenen mit passenden Schuhen in derselben Farbe. Heute ist es schon etwas lockerer geworden. Die Farben sollen eher gedeckt gewählt werden, die Schnitte elegant, Röcke sollen bis über das Knie gehen. Herren tragen Anzug und Krawatte. Der passende Schuh für den Herrn ist ein Lederschuh, Damen tragen elegante Schuhe mit Absatz. Wenn du dir nicht so ganz sicher bist, überlege was du bei einer Hochzeit oder einer großen Feier anziehen würdest, das ist dann perfekt.


Der Zauber der Theaterluft

Man geht die Stufen zum Theater hinauf, betritt das Foyer und ist in einer anderen Welt. Eine wundervolle Routine ist das Abgeben des Mantels an der Garderobe. Noch sind die Eingänge in den Saal versperrt. Nur kurz kann ich einen Blick auf die Bühne erhaschen. Mit dem ersten Ton der Klingel, gehen die Türen auf. Man betritt den großen Saal mit den rot gepolsterten Stühlen. Geduldig weisen die Billetteure die Plätze an. Die Musiker richten sich im Orchestergraben ein, während das Publikum den Saal füllt. Man sitzt und staunt. alles in diesem Theatersaal ist besonders, das strahlende Licht, das viel Gold auf den Ornamenten und Verzierunggen. Und Über der Bühne dieses rote Band aus schwerem Samt. Strssteine funkeln im Licht, sie fesseln den Blick, sie locken das Auge: " Warte nur, wenn ich mich öffen, dann bist du in der Wunderwelt."


Der Vorhang geht auf

Noch einmal schrillt die Klingel, das Licht wird langsam gedimmt und der Vorhang geht auf. Das Show Boat hat bereits am Ufer des Mississippi angelegt. Es herrscht ein reges Treiben. In ihrem Auftrittslied klagen uns die Sklaven ihr Leid auf den Baumwollplantagen der weißen Herren. Das Stück führt vom Mississippi nach Chicago von der bunten Tingel Tangel Truppe auf dem Schiff zum verruchten Nachtclub in der großen Stadt.  Das Stück ist mehr als eine seichte Liebesgeschichte umrahmt von bekannten Ohrwürmern. Es kommen viele Themen darin vor, die Sklaverei, Lebensumstände am Theater, das Glück und den Schmerz, den sich Eheleute zufügen können.

Sänger, Tänzer, Schauspieler, großartige Inszenierung

Es sind alle Darsteller erwähnenswert, die Choreographie ist sehr gelungen, das Ballett grazil und schön. Ich liebe die Stepeinlagen. Die wunderschöne Magnolie, gesungen von Valerie Luksch macht im Laufe des Stückes die Wandlung vom zuckersüßen Mädel, zur verlassenen Mutter und Ehefrau bis zur strahlenden Diva durch. Ihr Gegenpart ist der Barriton Thomas Weinhappel, er spielt den eleganten Spieler Gaylord Ravenal. Mit seiner großartigen Stimme bezaubert er das Publikum und man ist diesem Beau fast geneigt zu verzeihen, dass er Frau und Kind verlässt. Zelotes Edmund Toliver stellt den Sklaven Joe dar. Eine großartige Stimme, die einen berührt und aufwühlt. Seine Ballade vom alten Mann dem großen Fluss Mississippi zieht sich durch das ganze Stück.Sie ist der Höhepunkt und das Schlusslied. Egal was auch immer du fühlst, ob dich das Leben quält, oder die Angst vor dem Tod, der alte Mann er fließt immer weiter.


Es war eine wunderbare Vorstellung. Theater voller Esprit und Freude, Melancholie und Schmerz. Eine gelungene Mischung, die es wert ist, besucht zu werden.