Bärlauch sammeln – Achtung tödliche Verwechslungsgefahr

Grüner Teppich auf dem Waldboden

Der Bärlauch (Allium ursinum L.) ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Er ist mit der Zwiebel, dem Lauch und dem Schnittlauch verwandt. Man findet ihn von März bis Mai in Laub- und Auwäldern Europas und Nordasiens. Der Bärlauch bildet dabei meist einen dichten grünen Teppich bei dem Blatt neben Blatt aus dem Boden kommt. Der Bärlauch bildet im Boden längliche Zwiebeln aus denen jedes Jahr die Pflanzen austreiben. Der Stiel an dem die Blätter aus dem Boden wachsen ist drei kantig. Die Form der Blätter ist elliptisch mit einer lanzenförmigen Spitze. Die Oberseite der Blätter ist kräftig grün glänzend, während die Farbe der Unterseite deutlich matter ist. Die Blütenknospe des Bärlauches ist eiförmig mit einer Spitze und wird von einer grünen Hülle umschlossen. Daraus kommen flache Scheindolden mit vielen weißen nach Knoblauch duftenden Blütensternchen. Der Fruchtknoten der Blüten ist dreiteilig. Nach Ende der Blütezeit beginnen die Pflanzen einzuziehen. Die Blätter werden gelb. Die Pflanze hat nun Samen zur Vermehrung ausgesäht und in den unterirdischen Zwiebeln genug Energie gespeichert um im kommenden Frühling wieder zu wachsen.






Bärlauch in der Küche

Der Bärlauch ist ein altbekanntes Wildgemüse und Heilpflanze. Meist werden die frischen Blätter gesammelt und gleich frisch verwendet. Man kann alle Teile des Bärlauches essen und verwenden. Die Bärlauchblätter können auch eingefroren werden umso für länger einen Vorrat zu haben. Sehr beliebt sind Suppen, Dips und Aufstriche mit Bärlauch. Die Blütenknospen können wie Kapern in Essig oder Öl eingelegt werden, genauso wie die Zwiebeln. Man sollte auch Naturschutzgründen aber darauf verzichten die Zwiebeln auszugraben. Der Bestand wurde durch großflächige Ernte der Zwiebeln in Teilen Niederösterreichs sehr dezimiert. In der Volksheilkunde werden dem Bärlauch antibakterielle Wirkung zugeschrieben. Er wird zur Behandlung von Magen- und Darmerkrankungen, Bluthochdruck oder Wurmbefall verwendet.



Die Herbstzeitlose

Die Herbstzeitlose ist in allen Teilen tödlich giftig. Ihre Blätter sind lang und schmal ohne Stängel. Sie kommen in Büscheln aus dem Boden. Knickt man die Blätter der Herbstzeitlose um, so brechen sie nicht. Sie haben eine gummiartige Beschaffenheit. Die Blätter daher auch nur ganz schwer zerreiben und sind geruchlos. Sollte man Herbstzeitlosen berührt haben, so ist es sehr sinnvoll sich danach gründlich die Hände zu waschen. Das Gift der Herbstzeitlose, Colchichin, schädigt die Zellen. Es genügen schon kleine Mengen der Blätter um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Sie treten meist nach zwei bis drei Stunden auf. Erst ein Brennen im Hals, dann Übelkeit und Erbrechen, der Tod tritt meist nach ein bis zwei Tagen durch Atemstillstand ein und ist sehr Qualvoll. Bei Verdacht auf Vergiftung durch die Herbstzeitlose, keine Milch zu trinken geben, sie kann die Wirkung noch verstärken. Wird die Vergiftung rechtzeitig erkannt, noch bevor Symptome auftreten, so hat der Patient gute Chancen auf Rettung.


Das Maiglöckchen

Man findet das Maiglöckchen in den selben Gebieten wie den Bärlauch. Die Pflanzen wachsen sehr oft ganz nah beieinander. Es hat im Gegensatz zum Bärlauch ein wurzelförmiges Rhizom. Das Maiglöckchen hat zwei bis drei Blätter, die sich um den Stängel ausrollen. Die Unterseite der länglichen oben gespitzten Blätter ist dunkelgrün, sie haben eine glänzende hellere Oberseite. Beim Maiglöckchen sind alle Pflanzenteile giftig. Es können schon bei Hautkontakt Reizungen auftreten. Isst man Teile des Maiglöckchens so kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Es ist aber nicht so giftig, wie die Herbstzeitlose.


Bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort einen Arzt oder die Vergiftungsinformationszentrale +43 1 406 43 43 kontaktieren.

Im folgenden Video habe ich die drei Pflanzen für euch in natura verglichen.



Die Gartentulpe

Die Gefahr lauert, wenn man Bärlauch im eigenen Garten kultiviert. Verwilderte Tulpen bilden nur ein Blatt aus. In der Form ähneln die Tulpenblätter denen es Bärlauchs. Sie sind blaugrün und viel dickfleischiger. Gartentulpen sind in allen Teilen sehr giftig. Die giftigen Inhaltsstoffe der Pflanze nennt man Tuliposide. Bei Hautkontakt kann es zu schmerzhaften Reizungen und Ausschlägen kommen. Verzehrt man größere Mengen an Tulpenblättern, so kommt es zu Übelkeit, Erbrechen bis zum Abfall der Körpertemperatur und Herzstillstand. 



  • Geh mit Bedacht und aufmerksam in den Wald zum Bärlauch sammeln.
  • Die Blätter einzeln und nicht büschelweise pflücken, so können keine anderen Blätter mitgenommen werden.
  • Bist du dir nicht ganz sicher, dann kaufe Bärlauch lieber im Geschäft.
  • Den Bärlauch immer gründlich vor dem Verzehr verlesen und waschen.


Hier geht es zu meinen leckeren Bärlauchrezepten


Viel Spaß und guten Appetit beim Kochen mit Bärlauch!